Amélie Moser-Moser von Herzogenbuchsee 1839 - † 1925
Gründerin des Frauenvereins Herzogenbuchsee
Sozialpolitikerin, Vorkämpferin für Volksgesundheit und Bildung,
Pionierin der Wohlfahrt.
Ihre Ideen und Gedanken prägen noch heute das Gedankengut des Frauenvereins. Verhütung der Armut und Hilfe zur Selbsthilfe war
das Ziel ihrer Arbeit.
Ein Grundsatz war für sie immer wegweisend: Machen - nicht schwatzen!
Nach der Heirat lebte Amélie für einige Zeit in Indonesien und Indien, wo sie ihre Tochter Amy zur Welt brachte. Nach dem Tod ihres Mannes kehrte Amélie nach Herzogenbuchsee zurück. Während des deutsch-französischen Krieges 1870/71 organisierte sie Hilfeleistungen für die Bevölkerung und die Internierten. So entstand 1870 der Frauenverein Herzogenbuchsee, und Amélie war bis zu ihrem Tode Präsidentin.
Mit der Bürgschaft von Amelie Moser-Moser, ersteigerte der Frauenverein Herzogenbuchsee den ehrwürdigen, aber zerfallenen Gasthof Kreuz im Jahre 1890 für Fr.
45000.–. Unter dem Namen «Arbeiterheim zum Kreuz» wurde das erste alkoholfreie Gemeindehaus der Schweiz
eröffnet.
Neben der Armen- und Krankenpflege setzte sie sich für die hauswirtschaftliche Ausbildung von jungen Frauen und für den Kampf gegen Alkoholmissbrauch ein. Amélie gründete ein Kinderheim für verwahrloste und Verwaiste. Dort wurden auch erstmals Tageskinder betreut, deren Mütter erwerbstätig waren. Nur dank privater finanzieller Zuwendungen konnte der rege Betrieb im Kreuz bestehen. Beiträge von Bund Kantonen und Gemeinden reichten nicht immer aus, Defizite zu vermeiden. Das Kinderheim konnte mangels staatlichen Beiträgen leider nur bis 1937 bestehen.
Amélie schuf eine erfolgreiche Haushaltungsschule, bot kostenlose Näh- und Kochkurse an für Arbeitersfrauen. Neben Halbjahreskursen gab es auch Kurse von kurzer Dauer. Die Vielfalt des Kursangebotes erstaunt noch heute: Kurse für feine Küche, Kurse für bürgerliche Küche, Ernährung nach Dr. Bircher, Weissnähen, Flicken, Stricken, Kleidermachen, Was koche ich am Waschtag? Spielwaren herstellen, Schwedisch Turnen, Buchführung, Säuglingspflege, Vermeidung von Kunstdünger, und viele andere mehr.
Die ethische Bedeutung der Schule zur Verselbständigung der Frau und zur Gesundung der
Familie stand bei ihr immer im Vordergrund.
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